Endlich mal wieder entspannt abtauchen…….

….. oder der Schlüssel zum Tauchglück.

Nach ein paar echt harten Arbeitswochen und 1000 Gründen warum man es nicht ins Wasser geschafft hat, war es nun am 28.12. endlich wieder soweit – ab ans Hausriff nach Hemmoor. Dort war ich mit Mark und zwei Buxtehudern zu einem schönen langen und entspannten Fototauchgang um 10:00 Uhr verabredet.
Da der letzte Tauchgang etwas spät beendet wurde, waren die Flaschen natürlich leer und mussten vorher noch schnell gefüllt werden. Eine gewisse Hektik beim morgendlichen Packen meines Tauchvehikels war leider nicht von der Hand zu weisen. Gas ist bekanntlich rechts unten und so schaffte ich es dann gegen 10:15 Uhr den letzten Tisch neben Mark am Einstieg 1 zu ergattern. Nach ein wenig Feiertagsplausch und Geräteschrauben hatten wir gegen 11 Uhr endlich klares kaltes Wasser im Gesicht. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, waren die Sichtweiten klasse und Mark gab alles, um uns richtig in Szene zu setzen.

Für die tollen Fotos, hier schon einmal das erste danke des Tages.
Irgendwann kurz nach zwölf und ein wenig durchgekühlt, hatte uns der graue Himmel mit einem Grinsen wieder. Ab zum Auto in Erwartung von Punsch, Tee und Plätzchen. Runter mit dem ganzen Gerödel auf den Tisch, Schlüssel raus und Standheizung an. Soweit der Plan.
Hä? Was`n jetzt ? Schloss kaputt, eingerostet? Warum passt der verdammte Werkstattschlüssel nicht?

Als ich vorhin anmerkte, mit einem „neuen“ Auto loszufahren, hier eine kurze Erklärung. Ich hatte mir ein paar Wochen vorher einen gebrauchten Bulli gekauft und war heute mit ihm zum ersten Mal am Wasser. Auch wenn mein Trocki mich noch nie im Stich gelassen hatte, wollte ich es, wie in der Vergangenheit auch praktiziert, den elektronischen Schlüssel schön trocken im Auto lassen. Man will ja schließlich wieder heimkommen. Soviel dazu.

Was nun? MAAAAARK?! Kannst du mal gucken? Hast du eine Ahnung?, Bist ja schließlich Ingenieur. 1,2,3,4 Taucher suchten nun nach einer Lösung und fanden keine. Es war kurz vor Eins und der Tauchbetrieb um mich herum drehte weiter seine Kreise. Ok, hilft ja nix – bei meiner Versicherung war auch ein Pannendienst ala ADAC mit drin. Anrufen. Das war der erste Anruf mit Marks Handy bei meiner Frau an der Arbeit. Mein Telefon lag ja im Auto. Klingeling – ja, ja alles ok nix passiert mein Schatz. Gib mir mal bitte die Nummer von unserem Versicherungsmarkler. Gott sei Dank ging er ran und ich erklärte ihm die Situation. Er wollte gleich zurückrufen. 30 Minuten später erklärte er mir, dass mein Auto die letzten Wochen gar nicht bei der Versicherung geführt wurde. Ein Kollege hatte einen Fehler begangen. Er hätte das jetzt geklärt, müsste aber noch auf die Rückmeldung der Zentrale warten, dann könne er den Pannendienst losschicken.

13:30 Uhr: Ich stand immer noch im Anzug am Auto und hatte langsam keine Lust mehr zu warten und sagte ihm, ich kümmere mich selber um einen lokalen Pannendienst eines in der Nähe befindlichen Autohauses. Wir versuchten es über die zentrale VW Hotline und wurden durchgestellt. Die Kollegin im Autohaus meinte, es wäre nur eine Notbesetzung da und es würde 45 Minuten dauern bis sie jemanden senden könnten. Ein wenig Tee war noch da, also warten und mit dem schwindenden Akku von Marks Handy die Frau und den Makler auf Stand gebracht.

14:15 Uhr: Rückruf vom Autohaus. Wir fahren jetzt los, sind in ca. 30-40 Minuten da! Jetzt war auch der letzte Tee alle.
Wenn man vom Tauchen als Buddysport spricht, war das heute wirklich der Beweis. Mark sagte, er würde so lange bleiben bis ich wieder heimfahren könnte. Er hätte Urlaub und heute wäre es scheißegal, nur morgen würde er mächtig Ärger bekommen – Claudia hatte Kinokarten besorgt und wegen der ganzen Taucherrei wäre mal Beziehungspflege dran.

15:00 Uhr: Ein weißer Caddy biegt um die Ecke. Der Kollege war echt motiviert das Auto zu öffnen, sah aber nach einigen Bemühungen nur den Ausweg mir die Scheibe einzuschlagen. Das Auto war doch „neu“ Wo sollte ich denn über die Feiertage so schnell eine Ersatzscheibe herbekommen? Nein! Das muss anders gehen. Letzte Lösung – Zweitschlüssel aus Buchholz holen.

15:30 Uhr: Anruf bei meiner Frau an der Arbeit in Hamburg. Ausgerechnet heute hatte eine Kollegin ihren 40. Geburtstag. Das ganze Team wollte mit ihr zur Überraschung ins Theater. Also die Frage: Wer hat den Zweitschlüssel für das Haus? Unsere Nachbarn hatten ihn über die Feiertage. Aber meine Frau hatte ihn ausgerechnet heute Morgen abgeholt, da ihr Fahrradschlüssel für die abendliche Heimfahrt vom Bahnhof daran war. Toll. Hatten nicht Maik und Tanja noch einen weiteren Schlüssel? Zwei Anrufe später: Sie sind im Harz über die Feiertage aber ihr Nachbar Klaus hat einen Schüssel für ihr Haus. Weitere zwei Anrufe später war auch Klaus im Bilde und wollte auf uns in Buchholz warten. Also das Gerödel ins Auto, endlich aus dem Trocki raus und Abfahrt nach Buchholz. Es war jetzt 16:00 Uhr.
Eine knappe Stunde später klingelten wir bei Klaus. Was ich bis dato nicht wusste, Klaus schien sehr vertrauenswürdig zu sein. Er hatte zwei volle Schuhkartons mit Zweitschlüsseln und so dauerte es eine Weile bis ich Maiks und dann auch endlich meinen Haustürschlüssel in der Hand hielt.

Jetzt machte ich Mark und mir erstmal einen Kaffee und einen kleinen Snack. Wir packten mein Tauchzeug aus, das wollten wir nicht noch zwei Mal mitschleppen. Zum Glück hatte ich noch eine frische Eichsfelder Stracke im Keller und konnte so Mark wenigstens bis hierher danke sagen.

17:30 Uhr: Abfahrt nach Hemmoor die II. Stade? Ich glaube ich hab ein Déjà vu. Kurzer Stopp bei
Mark, um auch dort die Tauchsachen auszuladen.
Mit dem letzten Akku erklärten wir Claudia unseren klasse Tauchtag und erfuhren nebenbei, dass sie leider keine Kinokarten für „heute“ bekommen hatte. Jetzt mussten auch wir herzlich lachen.

18:30 Uhr: Anmeldung am See, der ungeduldige Griff zum Schlüssel und in der Ferne blinkte und leuchtet es vertraut. DANKE Mark.

Wir schauten uns beide an und fragten uns jetzt wirklich, warum wir die Tauchsachen ausgeladen haben, nach dem Stress könnten wir doch jetzt einen entspannten Nachttauchgang machen.
Nochmal zurück? Nein!

Abfahrt, Stade die IV.

19:30 Uhr: Final Destination Buchholz.
20:00 Uhr: Theke mit ein paar Kumpels in der Kneipe.

Andreas

PS: Manchmal dauert der TG länger als geplant. Also probiert eine neue Ausrüstung mal vorher
aus. Das Schloss im Bus funktioniert. Wozu der andere vermeintliche Schlüssel gut ist, habe ich bis
heute nicht herausgefunden.

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