Tauchen im Tegernsee

Nach dem verunglückten Tauchurlaub im März nach Ägypten fiel nun auch unser geplanter Urlaub auf Mallorca dem Virus zum Opfer.

Der Urlaub in deutschen Landen war aber nicht minder schön und ich kann allen eine Reise in das Tegernseer Tal bedingungslos empfehlen.

Unter Beachtung der geltenden Allgemeinverfügung des Landkreises (https://www.landkreis-miesbach.de/media/custom/221_428_1.PDF) ist das Tauchen im See überwiegend erlaubt. Der Tegernsee liegt ca. 50 km südlich von München und ist einer der saubersten Bergseen in den Bayerischen Alpen. Mit seiner Seehöhe von 725 Metern NN, einer Größe von ca. 8,9 km² und einer Tiefe von bis zu 72 Metern ist er ein beliebtes Ziel für Bergsee-Taucher. Da es sich um einen echten Bergsee handelt, sind die Temperaturen allerdings eher mit Hemmoor zu vergleichen. Selbst bei diesem heißen Sommer waren im Austust bei 17 m Tiefe nur noch 7° Celsius.

Diesen Temperaturen und auch der eher mäßigen Sicht geschuldet, gibt es am Tegernsee nur noch eine Tauchschule mit Füllstation (1 € / Liter). Dafür bekommt man aber auch eine sehr individuelle und persönliche Betreuung von Nicki Groiss. Die Ausrüstung der Basis machte einen exzellenten Eindruck und er geht nur mit Kleinstgruppen ins Wasser. Da er die Basis aber nur nebenberuflich führt, sollte man sich rechtzeitig zu anmelden: Tauchschule Seegeist in Bad Wiessee (https://www.tauchschule-seegeist.de/).

Wir kommen bestimmt mal wieder!

Janos

Kurzes Intermezzo

Geschrieben von Veronika Koch 25.05.2020

So hatten wir 12 uns den Tauchurlaub in Marsa Alam, Ägypten, dieses Jahr im März nicht vorgestellt. Dabei begann alles so super. Günter organisierte uns über den Reiseveranstalter Schauinsland Reisen eine 8-tägige Reise ins Tauchhotel „The Oasis“ mit der dortigen Tauchbasis von Werner Lau. Mitte Januar trafen wir uns alle bei Kaffee und Süßigkeiten in Günters Wohnzimmer, um die Detailplanung für den Trip zu besprechen und unsere Vorfreude mit den anderen zu teilen. Es war herrlich zu beobachten, wie sich keiner vorstellen konnte mit den zwanzig Kilogramm Reisegepäck auskommen zu können. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich am Ende die Einzige mit 2 Gepäckstücken war… 😉

Naja, und dann wurde es langsam März und die Corona Vorfälle kamen immer dichter und die Lage wurde immer dramatischer. Schlussendlich fielen vier von uns aus, sodass wir uns zu acht am Flughafen trafen. Günter, Holger, Janos, Michael W., Annette, Michael T., Maik und ich waren zwar auch etwas nervös, aber die Vorfreude aufs Tauchen und die derzeitige ruhige Lage in Ägypten ließen uns nicht lange zögern. Vor allem ist unser Rechtsbeistand und Motivations-Coach nicht müde geworden zu erwähnen, wie toll unser Urlaub werden wird und dass wir ja aus dem Krisengebiet „Deutschland“ ausreisen werden und somit sogar sicherer sind. Der Flug war dann zwar etwas verspätet, aber verlief ansonsten inklusive Temperaturmessung und Transport zum Hotel reibungslos. Durch die in Deutschland Zurückgebliebenen ergaben sich neue Zimmereinteilungen, was beim Hotel zuerst für einiges Durcheinander sorgte. Am Ende des ersten Urlaubstages lagen wir aber mitten in der Nacht vollkommen zufrieden in den Betten und freuten uns auf den ersten Tauchgang am Folgetag.

Gegen 9 Uhr trafen wir uns alle zum gemeinsamen Frühstück und dem anschließenden Tauchbasis-Check-in. Ein bisschen Ausrüstung hier, ein wenig Blei dort und natürlich der obligatorische Check der Tauchtauglichkeitsbescheinigung. Schon waren wir für die Tauchbasisführung um 13:00 Uhr und den ersten Tauchgang um 14:00 Uhr angemeldet.

Mit dem Bus ging es zu einem Strand, welcher seicht ins Wasser abfiel. Ich stellte nicht als einzige fest, dass ein neuer Neoprenanzug, ein neues Jacket und Salzwasser doch mehr Auftrieb als gedacht zur Folge haben. Zum Glück konnten wir uns am Einstieg noch richtig ausbleien. Und dann ging der erste Tauchgang bei mittelmäßiger Sichtweite über eine entspannte Sandfläche und in ein kleines Korallenriff. Es war kein Tauchgang zum Ausflippen, aber wir haben vier kleine schwarze Schnecken mit blauen Punkten im Sand entdeckt.

Zurück an der Basis schmeckte uns das Dekobier auf jeden Fall sehr und wir planten ein wenig die nächsten Tauchtage. Zur Auswahl standen verschiedenste Tauchplätze: erreichbar mit dem Bus, einige Tagesausflüge mit dem Boot z.B. zum Wrack und natürlich das Hausriff selbst.

Am nächsten Morgen hatten sich einige für den Early Morning Dive angemeldet. Doch wie das halt so ist, führte die Zeitumstellung und der vorherige lange Tag dazu, dass wir mit reduzierter Mannschaftsstärke zur Bucht fuhren. Auch hier ließ die Sichtweite zu wünschen übrig, aber in dem weiten Nichts der Seegswiese entdeckten wir unser persönliches Highlight der ganzen Reise. Eine riesige grüne Meeresschildkröte! Sie lag im Gras und futterte fröhlich vor sich hin. Die Taucher rund um sie herum ließen das massive Tier überhaupt nicht aus der Ruhe kommen. Und das war noch nicht alles. Wir entdeckten noch unzählige verschiedene und ganz kleine Schnecken. Das ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber ich hatte wieder dieses bekannte „Problem mit der Maske“. Beim Lächeln läuft einfach immer das brennende Salzwasser rein…

Das restliche Team, welches sich nicht zum Early Morning Dive hat aufraffen können, hatte ebenfalls einen tollen Tauchgang mit Blaupunktrochen, Skorpionfisch und Moräne. Am Nachmittag trafen wir uns aber alle wieder und trauten uns an den etwas schwierigeren Tauchgang in Ras Samadai heran. Im Tauchbreefing fielen Sätze wie „vorsichtig über das Riffdach laufen“, „gegebenenfalls viele Wellen“ „schnell Abtauchen, aber Achtung, da sind Feuerkorallen“ und „es könnte viel Strömung sein“. Nicht alle setzen sich völlig entspannt in den Bus zum Tauchplatz. Und auch vor Ort herrschte ein wenig Chaos. Wo sind denn jetzt die Bleitaschen? Und warum hält der Schrittgurt des Jackets denn nicht fest? Und warum ist es an Land im Neopren denn nur so schrecklich warm? Aber wir haben es alle über den Einstieg im Riffdach bis ins Wasser geschafft. Die erste Gruppe hatte zwar nur ein kurzes Vergnügen, aber die zweite Gruppe konnte von guter Sicht, schönen Korallen und einer Schildkröte berichten.

An diesem Abend sind zwei von uns noch zum Nachttauchgang aufgebrochen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich ärgerte, dass ich nicht auch mitgetaucht bin. Auf die Frage: „Wie war denn dein erster Nachttauchgang?“, kam eine trockene Antwort. „Naja, Tagestauchgänge gefallen mir besser. Da sieht man einfach viel mehr. Und alle waren super aufgeregt wegen so roter, wabbeliger Schnecken. Wir haben zwei davon gesehen. Verstehe gar nicht, warum alle so aus dem Häuschen waren“. Uns am Tisch fiel beinahe das Besteck aus der Hand. Wir konnten es gar nicht glauben. Da sieht man in einem Tauchgang gleich zwei spanische Tänzerinnen und rastet vor Freude überhaupt nicht aus. Günters Kommentar mit wehleidigem Unterton war nur: „Glaub mir, das wirst du nie wieder erleben!!!“


Das war es leider auch schon, was ich euch zu den Tauchgängen berichten kann. Denn tatsächlich bekamen wir an diesem Abend den endgültigen Entscheid, dass wir uns zur Abfahrt bereit halten sollten. Die Reise wurde aufgrund der Coronalage frühzeitig abgebrochen, da ansonsten die Rückreise nicht mehr durch den Reiseveranstalter sichergestellt werden konnte. Beim Frühstück erfuhren wir auch direkt, dass wir noch am gleichen Abend zuerst mit dem Bus nach Hurghada gebracht werden und von dort in der Nacht einen Flug nach Hamburg haben. Sehr schade, aber in Zeiten von Corona wohl auch angemessen. Wir können ja nur von Glück sagen, dass Reiseveranstalter (Organisation der Rückreise), Hotel (engmaschige Kommunikation) und Tauchbasis (Rückzahlung der nicht genutzten Tauchgänge) toll und kulant reagiert haben.

Wer nur an den tauchtechnischen Details unserer Reise interessiert war, kann nun aufhören zu lesen. Denn nun geht es um die lustigen Erlebnisse zwischen den Tauchgängen 😉 Hier nur die Highlights:

  • Bei mittelmäßigem Wellengang stellten wir unter Beweis, dass wir auch ordentlich Schwimmen und Retten können.
  • Achtung: Intensive Sonneneinstrahlung kann zu inversen Maskenabdrücken führen.
  • Eine Zimmerneuorganisation war für unseren Kuschelbär überhaupt kein Problem.
  • Annettes Koffer muss zur Hälfte mit Naschkram gefüllt gewesen sein, denn sie versorgte uns alle über die komplette Urlaubszeit. Und ein großes Dankeschön an sie auch für die frisch gepressten Orangensäfte beim Frühstück.
  • Unsere Errungenschaften aus dem Duty Free Shop (einige hatten einen Liter gekauft) führten dazu, dass die Balkongeländer im Hotel doch höher als erwartet waren und somit nicht ganz unfallfrei überwunden wurden.
  • Selbst am entlegensten Tauchspot in Ägypten trifft man alte Bekannte des TUWs aus Tostedt.
  • Das Hotel und die Werkstatt der Tauchbasis unterstützten super bei der Reparatur eines Tauchcomputers. Die sehr detaillierte Notfall-E-Mail-Anleitung des Herstellers war zwar Gold wert, aber führte leider nicht zum erwünschten Erfolg.
  • Das Angebot der Tauchbasis „Wir reinigen euer Tauchequipment“ hat natürlich keiner von uns ausgeschlagen. Aber unsere Nitroxmessungen haben wir fleißig selber durchgeführt.
  • Am Flughafen in Hurghada gönnten wir uns den teuersten Snickers Riegel den die Welt je gesehen hat. Und die Sicherheitskontrollen fanden zwar statt, aber nach was sie suchten ist uns nicht ganz klar. Flüssigkeit war es jedenfalls nicht.

Mein Fazit der Reise kann nur lauten: Es war eine tolle Truppe und leider nur ein kurzes Intermezzo in Ägypten. Beim nächsten Mal bin ich auf jeden Fall wieder dabei. Vielleicht wird mir dann auch erklärt, warum ich „Raupe Nimmersatt“ genannt wurde 😉

Immer viel Luft,

Eure Vero

Antauchen mit Social Distancing

Nachdem schon die Vereinsausfahrt nach Ägypten vorzeitig abgebrochen werden musste, fiel auch unser Antauchen der COVID-19 – Pandemie zum Opfer.

Einzig mein Sohn ließ es sich bei dem tollen Wetter nicht nehmen, im Gartenteich zumindest den Anzug zu wässern. Die Fahrt nach Blank Eck war aber leider nicht möglich und zulässig und wäre in der Gruppe auch nicht zu verantworten gewesen.

Mit den ersten Lockerungen und dem tollen Wetter beschlossen Michi T. und ich aber, dass die Tauchpause nun lange genug war. Da auch das Abtauchen 2019 mit nur zwei Tauchern stattfand, sollte diese beginnende Tradition der Kleingruppe auch beim inoffiziellen Antauchen 2020 fortgesetzt werden.

Vom 20. auf den 21.05.2020 trafen wir uns unter Einhaltung aller Abstands- und Anzahlbegrenzungen in Hemmoor. Bei fantastischer Sicht und sommerlichen Wetter machten wir drei entspannte Tauchgänge. Noch nie haben wir Hemmoor so leer (leider auch an Fisch) und ruhig kennengelernt.

Die Stimmung in Hemmoor selbst war gut. Wir waren erstaunt, wie diszipliniert sich fast alle verhalten haben. Es durfte jeweils nur eine Person gleichzeitig in die Anmeldung, zum Füllen usw. Je Rödeltisch sind nur zwei Taucher erlaubt. Natürlich gab es aber auch Gruppenbildungen – Unverbesserliche gibt es überall. Die Duschen und Waschräume waren noch geschlossen. Dafür sind auf dem Platz neue WC-Container aufgestellt werden, die aber nur mit Mund-Nase-Schutz betreten werden dürfen. Die lange Zeit der Sperrung tat der Anlage aber offensichtlich gut: alles war in einem guten Zustand. Die Aufforderung, dass aber nur wasserdurchlässige Teppiche in Vorzelten und als Trittfläche vor den Wohnwagen erlaubt sind, ist allerdings doch etwas übertrieben. Die angebliche gute Grasnarbe auf dem Platz fällt eher in die Kategorie Wunschdenken.

Michi und Christiane nutzen die Gelegenheit (oder sollte das der wahre Antrieb des Ausflugs gewesen sein?), um das neue Dachzelt und die Campingausrüstung zu testen. Und ich weiß nun wieder einmal, warum ich vor Jahrzehnten eigentlich mit dem Zelten aufgehört hatte. Ein netter Abend an zwei getrennten Tischen entschädigt aber fast alles!

Auch wenn die große Sause bestimmt noch lange hin ist, war dies ein herrlicher Kurztrip. Mit Augenmaß, Verantwortungsbewusstseins und Vorsicht ist es schön, wieder unserem Hobby nachgehen zu können.

Passt auf Euch auf und bleibt fröhlich und gesund!

Endlich mal wieder entspannt abtauchen…….

….. oder der Schlüssel zum Tauchglück.

Nach ein paar echt harten Arbeitswochen und 1000 Gründen warum man es nicht ins Wasser geschafft hat, war es nun am 28.12. endlich wieder soweit – ab ans Hausriff nach Hemmoor. Dort war ich mit Mark und zwei Buxtehudern zu einem schönen langen und entspannten Fototauchgang um 10:00 Uhr verabredet.
Da der letzte Tauchgang etwas spät beendet wurde, waren die Flaschen natürlich leer und mussten vorher noch schnell gefüllt werden. Eine gewisse Hektik beim morgendlichen Packen meines Tauchvehikels war leider nicht von der Hand zu weisen. Gas ist bekanntlich rechts unten und so schaffte ich es dann gegen 10:15 Uhr den letzten Tisch neben Mark am Einstieg 1 zu ergattern. Nach ein wenig Feiertagsplausch und Geräteschrauben hatten wir gegen 11 Uhr endlich klares kaltes Wasser im Gesicht. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, waren die Sichtweiten klasse und Mark gab alles, um uns richtig in Szene zu setzen.

Für die tollen Fotos, hier schon einmal das erste danke des Tages.
Irgendwann kurz nach zwölf und ein wenig durchgekühlt, hatte uns der graue Himmel mit einem Grinsen wieder. Ab zum Auto in Erwartung von Punsch, Tee und Plätzchen. Runter mit dem ganzen Gerödel auf den Tisch, Schlüssel raus und Standheizung an. Soweit der Plan.
Hä? Was`n jetzt ? Schloss kaputt, eingerostet? Warum passt der verdammte Werkstattschlüssel nicht?

Als ich vorhin anmerkte, mit einem „neuen“ Auto loszufahren, hier eine kurze Erklärung. Ich hatte mir ein paar Wochen vorher einen gebrauchten Bulli gekauft und war heute mit ihm zum ersten Mal am Wasser. Auch wenn mein Trocki mich noch nie im Stich gelassen hatte, wollte ich es, wie in der Vergangenheit auch praktiziert, den elektronischen Schlüssel schön trocken im Auto lassen. Man will ja schließlich wieder heimkommen. Soviel dazu.

Was nun? MAAAAARK?! Kannst du mal gucken? Hast du eine Ahnung?, Bist ja schließlich Ingenieur. 1,2,3,4 Taucher suchten nun nach einer Lösung und fanden keine. Es war kurz vor Eins und der Tauchbetrieb um mich herum drehte weiter seine Kreise. Ok, hilft ja nix – bei meiner Versicherung war auch ein Pannendienst ala ADAC mit drin. Anrufen. Das war der erste Anruf mit Marks Handy bei meiner Frau an der Arbeit. Mein Telefon lag ja im Auto. Klingeling – ja, ja alles ok nix passiert mein Schatz. Gib mir mal bitte die Nummer von unserem Versicherungsmarkler. Gott sei Dank ging er ran und ich erklärte ihm die Situation. Er wollte gleich zurückrufen. 30 Minuten später erklärte er mir, dass mein Auto die letzten Wochen gar nicht bei der Versicherung geführt wurde. Ein Kollege hatte einen Fehler begangen. Er hätte das jetzt geklärt, müsste aber noch auf die Rückmeldung der Zentrale warten, dann könne er den Pannendienst losschicken.

13:30 Uhr: Ich stand immer noch im Anzug am Auto und hatte langsam keine Lust mehr zu warten und sagte ihm, ich kümmere mich selber um einen lokalen Pannendienst eines in der Nähe befindlichen Autohauses. Wir versuchten es über die zentrale VW Hotline und wurden durchgestellt. Die Kollegin im Autohaus meinte, es wäre nur eine Notbesetzung da und es würde 45 Minuten dauern bis sie jemanden senden könnten. Ein wenig Tee war noch da, also warten und mit dem schwindenden Akku von Marks Handy die Frau und den Makler auf Stand gebracht.

14:15 Uhr: Rückruf vom Autohaus. Wir fahren jetzt los, sind in ca. 30-40 Minuten da! Jetzt war auch der letzte Tee alle.
Wenn man vom Tauchen als Buddysport spricht, war das heute wirklich der Beweis. Mark sagte, er würde so lange bleiben bis ich wieder heimfahren könnte. Er hätte Urlaub und heute wäre es scheißegal, nur morgen würde er mächtig Ärger bekommen – Claudia hatte Kinokarten besorgt und wegen der ganzen Taucherrei wäre mal Beziehungspflege dran.

15:00 Uhr: Ein weißer Caddy biegt um die Ecke. Der Kollege war echt motiviert das Auto zu öffnen, sah aber nach einigen Bemühungen nur den Ausweg mir die Scheibe einzuschlagen. Das Auto war doch „neu“ Wo sollte ich denn über die Feiertage so schnell eine Ersatzscheibe herbekommen? Nein! Das muss anders gehen. Letzte Lösung – Zweitschlüssel aus Buchholz holen.

15:30 Uhr: Anruf bei meiner Frau an der Arbeit in Hamburg. Ausgerechnet heute hatte eine Kollegin ihren 40. Geburtstag. Das ganze Team wollte mit ihr zur Überraschung ins Theater. Also die Frage: Wer hat den Zweitschlüssel für das Haus? Unsere Nachbarn hatten ihn über die Feiertage. Aber meine Frau hatte ihn ausgerechnet heute Morgen abgeholt, da ihr Fahrradschlüssel für die abendliche Heimfahrt vom Bahnhof daran war. Toll. Hatten nicht Maik und Tanja noch einen weiteren Schlüssel? Zwei Anrufe später: Sie sind im Harz über die Feiertage aber ihr Nachbar Klaus hat einen Schüssel für ihr Haus. Weitere zwei Anrufe später war auch Klaus im Bilde und wollte auf uns in Buchholz warten. Also das Gerödel ins Auto, endlich aus dem Trocki raus und Abfahrt nach Buchholz. Es war jetzt 16:00 Uhr.
Eine knappe Stunde später klingelten wir bei Klaus. Was ich bis dato nicht wusste, Klaus schien sehr vertrauenswürdig zu sein. Er hatte zwei volle Schuhkartons mit Zweitschlüsseln und so dauerte es eine Weile bis ich Maiks und dann auch endlich meinen Haustürschlüssel in der Hand hielt.

Jetzt machte ich Mark und mir erstmal einen Kaffee und einen kleinen Snack. Wir packten mein Tauchzeug aus, das wollten wir nicht noch zwei Mal mitschleppen. Zum Glück hatte ich noch eine frische Eichsfelder Stracke im Keller und konnte so Mark wenigstens bis hierher danke sagen.

17:30 Uhr: Abfahrt nach Hemmoor die II. Stade? Ich glaube ich hab ein Déjà vu. Kurzer Stopp bei
Mark, um auch dort die Tauchsachen auszuladen.
Mit dem letzten Akku erklärten wir Claudia unseren klasse Tauchtag und erfuhren nebenbei, dass sie leider keine Kinokarten für „heute“ bekommen hatte. Jetzt mussten auch wir herzlich lachen.

18:30 Uhr: Anmeldung am See, der ungeduldige Griff zum Schlüssel und in der Ferne blinkte und leuchtet es vertraut. DANKE Mark.

Wir schauten uns beide an und fragten uns jetzt wirklich, warum wir die Tauchsachen ausgeladen haben, nach dem Stress könnten wir doch jetzt einen entspannten Nachttauchgang machen.
Nochmal zurück? Nein!

Abfahrt, Stade die IV.

19:30 Uhr: Final Destination Buchholz.
20:00 Uhr: Theke mit ein paar Kumpels in der Kneipe.

Andreas

PS: Manchmal dauert der TG länger als geplant. Also probiert eine neue Ausrüstung mal vorher
aus. Das Schloss im Bus funktioniert. Wozu der andere vermeintliche Schlüssel gut ist, habe ich bis
heute nicht herausgefunden.

Marmstorfer Teichwette 2018

Im Winter ist in Marmstorf nichts los, woran die Bewohner alle teilnehmen könnten. Und so lädt die Feuerwehr alljährlich zu einer Teichwette auf dem Feuerteich ein. Bei einem richtigen Winter mit
knackigem Frost und somit zugefrorenem, begehbaren Teich eine einfache, bequeme Angelegenheit.

Aber was tun, wenn`s nicht friert? Ausfallenlassen geht nicht, dann fände das Event ja nur alle zig aJahre statt. Also ließen sich die Marmstorfer Ideen wachsen , durchdachten die Machbarkeit und mit „Floß auf Tonnen“ hatten sie eine schwimmfähige Lösung gefunden. So bauten sie ein Floß für die eingeladene Prominenz. In diesem Jahr kam Sandra Keck zur Wette an den Teich. Da zum Wetten immer zwei Leute gehören (ist ja sonst keine Wette), stellte sich der Marmstorfer Schützenkönig dieser Aufgabe. Also ran an die Arbeit und Floß Nummer 2 war schnell fertig, man hatte mit Floß Nummer 1 schon Übung.

Allerdings… hm, ein wenig dürftig für eine Majestät…! So montierten die Floßbauer noch einen prächtigen roten Thron auf das Floß. Und der Antrieb zur Teichmitte? Wie löst man das denn am besten, und umweltschonend? Folgendermaßen: jemand kennt jemanden beim TUW- Tauchverein. Das klappte auf kurzem Weg schnell und zügig mit dem Hilfe-Ersuchen.

Am 29.01.2018 traflen 5 TUW-ler in wasserfester Montur am Feuerteich ein, um die Wette zum Erfolg zu schieben (erster öffentlicher Vereinsauftritt in diesem Jahr). Um kurz nach 11 Uhr Ortszeit standen die Taucher im Teich, kühl und schlammig (Ortkatener See lässt grüßen). Manches Mal wurde eine Wolke von Faulgasen frei getreten und schwebte zu den Zuschauern ans Ufer … puh, was für`n Geruch!! Zum Glück ist der Teich in Marmstorf nicht so tief, selbst Günter ragte mit den Schultern aus dem Wasser. Sie transportierten das Floß für den Schützenkönig an das gegenüberliegende Ufer, der Thron war natürlich noch als Überraschung unter einer Plane verborgen. Das Floß für die Ohnsorg-Theater- Dame wurde ebenfalls zu Wasser gebracht. Nun war Warten angesagt. Bis 12 Uhr , dann wurden die beiden Flöße mit Majestät und Frau Keck in die Teichmitte verfrachtet von den kaltfüßigen Tauchern. Mit Günter`s Hilfe gelangte sogar ein stärkender Tropfen in grüner Flasche und ein Glas, die zuvor am Ufer vergessen wurden, vom Ufer zu den beiden Flößen. So konnte die Teichwette erfolgreich abgeschlossen und besiegelt werden….Prost!

Den Wettertrag sprach man der Jugendfeuerwehr und der Kirche zu, der Pastor war auch anwesend,für himmlischen Beistand sorgend.
Das Wetter war recht sonnig, kühle 6 Grad auf dem Thermometer. Es waren sehr viele Leute an den Feuerteich geströmt, darunter sah man auch einige TUW-Nordländer. Man hörte des öfteren: so voll war das noch nie, die nahen Parkmöglichkeiten waren schnell vergeben.
Der Spielmannszug spielte Begleitmusik beim Einzug der beiden Wettparteien, es gab Getränke, Bratwurst und auch leckere Waffeln. Einiges musste auf die Schnelle nachgeordert werden, weil man nicht mit solchem Ansturm gerechnet hatte.
Die Taucher haben sich wohlverdient eine Dusche am Feuerwehrwagen gegönnt und wurden mit Bratwurst und Heißgetränk freundlich entlohnt.
Dem kühlen Wasser und den „exotischen Düften“ tapfer getrotzt haben Günter, Christiane, Olaf,
Caren und Mark.

P.S. Am folgenden Tag erreichte die TUW Nordland die telefonische Bitte: „ … im nächsten Jahr
helft ihr uns wieder, ok?“

TUW- Empfehlung: Teich vorher lüften!!

 

Weitere Berichte

https://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article213249461/2000-Marmstorfer-feiern-die-Teichwette.html

http://www.harburg-aktuell.de/news/vermischtes/15262-sandra-keck-fordert-koenig-heraus-2500-besucher-bei-der-teichwette.html

https://www.youtube.com/watch?v=83RNhWtNHhI